MoorPower

Nachhaltige und innovative Photovoltaik-Lösungen für wiedervernässte Moore

 

Status: Laufend

Projektbeginn: 01.12.2024

Projektende: 30.06.2028

 

Schlagworte:

Moor-Photovoltaik (Moor-PV), Stromerzeugung, Wiedervernässung, Paludikultur, Paludi-PV, Klimaschutz, Energiewende, Landnutzung, Moorschutz

 

Beschreibung

Das Konzept der Moor-Photovoltaik (Moor-PV) kombiniert die Wiedervernässung ehemals trockengelegter, stark degradierter Moorböden mit der Nutzung dieser Flächen zur Stromerzeugung durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Diese Doppelnutzung kann zur Minderung von Treibhausgasemissionen und damit zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig die Wiedervernässung für landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich attraktiver machen und möglicherweise zur Reduktion der Flächennutzungskonkurrenz in Deutschland beitragen. Eine zusätzliche landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit besteht in der Bewirtschaftung der Flächen mit Paludikulturen wie Rohrkolben und Schilf (Paludi-PV), um nachwachsende Rohstoffe bereitzustellen. Die gemeinsame wissenschaftliche Untersuchung von Freiflächen-PV und Moorwiedervernässung, mit oder ohne Paludikultur, steht jedoch bislang noch aus. Das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts MoorPower ist es daher, die ökologischen, sozio-ökonomischen, technischen und juristischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Moor- und Paludi-PV erstmals umfassend zu erforschen und darauf aufbauend konkrete Handlungsempfehlungen für deren Umsetzung in Deutschland zu erarbeiten.

 

Da Hoch- und Niedermoore typischerweise als Offenlandhabitate mit geringer oder fehlender Strauch- und Baumvegetation ausgeprägt sind, ist von potenziell deutlichen Beschattungseffekten durch PV-Module auf die Vegetationsentwicklung, somit den Biomasseaufbau und das Torfbildungspotenzial auszugehen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Fachgebiet Pflanzenökologie der Universität Hohenheim mithilfe von Gradientenexperimenten in Mesokosmen, wie sich Beschattung und die damit verbundene verringerte Lichtverfügbarkeit auf Pflanzenarten, die für die Wiedervernässung von Moorstandorten und für die Paludikultur von Bedeutung sind, auswirken. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE erfolgt zudem eine Validierung der Versuche unter Realbedingungen mit verschiedenen PV-Anlagenkonfigurationen.

 

Beteiligte Personen

Andreas Schweiger (andreas.schweiger@uni-hohenheim.de)

Natalie Palm (natalie.palm@uni-hohenheim.de)

 

Beteiligte Einrichtungen

Universität Greifswald, Fraunhofer ISE, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Hochschule Kehl

 

Förderer

Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMBF)