STIK – Streuobstwiesen im Klimawandel: Transformation hin zu einer resilienten Kulturlandschaftsbewirtschaftung

Der Klimawandel mit seinen potenziellen Auswirkungen auf Temperatur, Einstrahlungsintensität, (Boden-)Wasserhaushalt, invasive Arten, Schädlinge usw. wird auch an den Streuobstwiesen zukünftig verstärkt seine Spuren hinterlassen. Bereits jetzt stellen wirtschaftliche, administrative und gesellschaftliche Bedingungen das sozial-ökologische System Streuobstwiese vor neue Herausforderungen. Ziel des Projektes STIK - Streuobstweisen im Klimawandel ist es, die Streuobstwirtschaft mithilfe wissenschaftlicher Ansätze fit für den Klimawandel und die Zukunft zu machen.

Durch seine topographischen, geologischen und klimatischen Begebenheiten bietet Baden-Württemberg sehr vielfältige Landschaftsformen. In Kombination mit den dichtesten Streuobstwiesenbeständen Europas ist Baden-Württemberg das ideale Gebiet, um die lokalen Auswirkungen des Klimawandels auf die Streuobstbestände zu untersuchen. Um der großen Vielfalt Baden-Württembergs gerecht zu werden, wurden auf Basis von landschaftlichen Analysen und im engen Austausch mit lokalen Partnern 16 Detailuntersuchungsgebiete in 7 Landkreisen ausgewählt, auf Basis deren Untersuchungen Rückschlüsse für ganz Baden-Württemberg getroffen werden sollen.

Save the date: STIK Abschlussveranstaltung am 26. Juni 2024 in Tübingen

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Teilprojekt Hohenheim "Streuobstwiesen im Klimawandel - Landschaftsanalyse und Gefährdungsklassifikation mit Geodaten"

Ziel des Teilprojekt der Universität Hohenheim ist es Zusammenhänge und Beziehungen zwischen den Standorteigenschaften und der Baumvitalität von Streuobstbäumen zu identifizieren. Grundlage für die Analysen bilden landesweite Datenerhebungskampagnen bei Streuobstbäume hinsichtlich ihres Zustands, ihrer Vitalität und Krankheiten (Fokus Schwarzer Rindenbrand), Schädlingen/Parasiten (Fokus Mistel) und Verletzungen kartiert werden. Für die Kartierung werden mobile Android-Geräte verwendet, die mit RTK-Antennen gekoppelt werden, wodurch eine geometrische Genauigkeit im Zentimeterbereich erreicht wird. Dadurch lassen sich die Datenpunkte bei der Analyse mit anderen Geodaten verknüpfen, wodurch ein komplexer Datensatz entsteht, der neben den kartierten Informationen auch Informationen zum Gelände (Höhe ü NN., Exposition und Hangneigung), zum Boden (Bodenkarte 50) und zum Klima (Klimadaten der letzten Jahre, Klimaprojektion 2050/2100) enthält. Der resultierende Datensatz dient als Grundlage für statistische Analysen, um Zusammenhänge zwischen dem Vitalitätszustand der Bäume und den unterschiedlichen Standorteigenschaften zu identifizieren und darauf basierend Empfehlungen für bestehende Flächen und zukünftige Pflanzungen geben zu können.
Über Arten und Sorteninformationen sollen zudem robuste bzw. anfällige Obstarten/-sorten identifiziert werden, um am Ende des Projekts Standort-Empfehlungen für Bewirtschafter in Hinblick auf zukünftige Klimaveränderungen in den Untersuchungsgebieten geben zu können. In diesem Zusammenhang werden auch Gefährdungskarten bzw. Standorteignungskarten für Streuobstwiesen in Baden-Württemberg erstellt.

Projektstart: 01/06/2021
Projektende: 30/06/2024

Gefördert durch Baden-Württemberg Stiftung

Projektpartner
AT-Verband Stuttgart
Universität Tübingen

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Klaus Schmieder
Leiter Teilprojekt Hohenheim
klaus.schmieder@uni-hohenheim.de

Kevin Fleckenstein
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
kevin.fleckenstein@uni-hohenheim.de